Im Zuge der Niveaufreimachung der gegenständlichen Eisenbahnkreuzung der L6 mit der ÖBB-Strecke 11401 / Wien Praterstern – Staatsgrenze nächst Bernhardsthal Fbf. – (Breclav) bei Bahn-km17,225 wird die Errichtung eines Unterführungsbauwerkes der L6 samt zweier eingleisiger Brückentragwerke erforderlich.

Der höchste Bemessungswasserstand liegt ca. 3,50 m unter SOK, so dass das Unterführungsbauwerk als „Weiße Wanne“ projektiert ist. Anfang (Str.-km 13+636,682) und Ende (Str-km 13+784.682) des Wannenbauwerkes ergeben sich aus der Forderung nach einem Freibord der Konstruktionsoberkante zum Bemessungswasserstand von 20 cm. Damit ergibt sich eine Gesamtlänge des Wannenbauwerkes von L_ges = 148,00 m.  Die Unterführung der L6 gliedert sich in insgesamt 7 Blöcke mit Blocklängen zwischen 17,72 m und 24,75 m. Der mittig gelegene Block 4 stellt den Unterbau der beiden Gleistragwerke dar. Zur Entwässerung der im Wannenbereich anfallenden Niederschlagswässer wird bei Str.km 13+722.500 rechts der L6 ein Sammel- bzw. Pumpenschacht hergestellt, der in den Wannenblock 4 integriert ist. Die Wässer werden über eine Druckleitung und in weiterer Folge einer Freispiegelleitung einem Versickerungsbecken zugeführt.

Die Eisenbahntragwerke sind als einfeldrige WIB-Tragwerke konzipiert. Die Herstellung erfolgt jeweils seitlich der Bestandsgleise. In den vorgesehenen Gleissperren erfolgt der Tragwerkseinschub und das Absetzen auf die bereits vorab hergestellten Widerlagerwände. Dieser Tragwerkstyp ermöglicht die Konstruktion von Tragwerken großer Stützweiten bei gleichzeitig großer Biegesteifigkeit und minimaler Konstruktionshöhe, wobei zusätzlich der notwendige Schalungsaufwand minimiert wird. Für die Tragkonstruktion wurden 8 Stahlträger HE-M 650 im Abstand von 58 cm gewählt.