Im Zuge der Niveaufreimachung der Eisenbahnkreuzung der Strecke 112 mit der B3 im Ortskern von Stockerau wurde die Errichtung eines Unterführungsbauwerkes der B3 erforderlich, das aufgrund des hoch anstehenden Grundwasserspiegels als Weisse Wanne konzipiert wurde. Das Wannenbauwerk wurde in insgesamt 9 Blöcke mit Blocklängen zwischen 16,98m und max. 20,27m unterteilt und weist eine Gesamtlänge von 163m auf. Am Wannentiefpunkt taucht das Wannenbauwerk bis zu 5,05m in den Grundwasserkörper ein. In den höher liegenden Blöcken 1,2,8 und 9 wurde der Wannenquerschnitt in einschaliger Bauweise im Schutze eines Spundwandkastens hergestellt. Für alle anderen Blöcke wurde die zweischaliger Bauweise mit überschnittenen Bohrpfahlwänden und wasserdichter Innenschale gewählt, um die höheren Erd- bzw. Wasserdrücke aufnehmen zu können. Im Wannenquerschnitt wird in erhöhter Lage ein Geh- und Radweg mit 3,00m lichter Breite geführt. Die Fahrbahnbreite beträgt 7,00m mit beidseitigen Schrammborden mit 0,35m Breite. Im Bereich des Blockes 4 ist ein Sammel- und Pumpenschacht situiert, der im Wannenquerschnitt integriert ist.

Für die Überführung der eingleisigen ÖBB Bahnstrecke 112 wurde ein einfeldriges WIB-Tragwerk mit einer Stützweite von Lst = 30,956 m mit einem Kreuzungswinkel zwischen der Tragwerksachse und der Lagerachse von K=50° konzipiert. Das WIB-Tragwerk wurde in seitlicher Lage zum im Betrieb stehenden Gleis vorgefertigt und dann in einer kurzen Gleissperre in die endgültige Lage eingeschoben und auf den Unterbau abgesenkt. Die als Fertigteile konzipierten Lagerbänke wurden auf den überschnittenen Bohrpfahlwänden aufgesetzt und mittels in den Pfählen eingebohrten und mit Zweikomponentenmörtel versetzten Ankerstangen kraftschlüssig mit den Pfählen verbunden.